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2.3 Wie bekommt man Ideen?

Ohne eine Idee ist es schwierig, mit einem Filmprojekt zu beginnen. Viele Menschen zweifeln an ihrer eigenen Kreativität und glauben, dass sie keine guten Ideen haben. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass Kreativität nicht immer von alleine kommt, sondern durch verschiedene Techniken und Prozesse gefördert werden kann.

Jeder Mensch hat das Potenzial, kreativ zu denken und gute Ideen zu produzieren. Wie bei einem Muskel muss man jedoch diese Fähigkeit trainieren und regelmäßig üben, um sie zu verbessern.

Nun schauen wir uns an wie wir Ideen systematisch zu produzieren können.

1. Kreative Rohstoffe

Ideenproduktion erfordert wie alles, was produziert wird, zunächst Rohstoffe. Im Falle von Ideen sind diese Rohstoffe Informationen und Referenzmaterial. Um Informationen als Rohstoff zu nutzen, muss man sie zunächst sammeln.

  • Generelle Informationen: Allgemeines über alles was es gibt. Kreative Personen können sich für alles auf der Welt begeistern und sind immer nach der Suche für neue Informationen.
  • Spezifische Informationen: Genaue Details von einzelnen Objekten oder Vorgängen sammeln. Warum wurde das Objekt so gestaltet? Gibt es eine Geschichte zu dem Objekt? Was macht dieses Objekt so einzigartig?

Eine neue Idee entsteht immer aus einer Kombinationen von “Spezifischen Informationen” mit “Generellen Informationen”. Sie werden miteinander gemischt und das Resultat ist eine neue Idee. Jede Idee wird konstruiert aus alten bereits existierenden Ideen/Informationen.

Man muss sich eine Sammlung von Informationen anlegen. Die Sammlung muss jeder für sich selbst anfertigen. Somit gibt es keine Regeln wie die Sammlung entsteht oder die am Ende aussieht. Ein Notizbuch (aus Papier und Bleistift), ein digitales Notizbuch (EverNote, OneNote, Google Keep), Ein Pinterest Board, eine Sammlung von Zeitungsartikeln/Magazinen, Objekte, Stoffe etc. Das wichtige ist ein persönliches System zu haben an was man sich hält und das man die Sammlung immer weiter erweitern kann. Man kann es sich so vorstellen sein eigenes persönliches Lexikon über die Welt zu schreiben.

Doch woher bekommen wir Informationen? Glücklicherweise leben wir in dem Informationszeitalter und es war noch nie so einfach an Informationen zu gelangen. Hier sind meine am meist genutzten Webseiten:

Um an spezifische Informationen zu gelangen lese ich meistens Bücher über das Thema oder vertiefe mich indem ich einen Kurs zu dem Thema belege. Insbesondere Online Kurse von Universitäten:

Das wichtige bei der Informationssammlung ist, diese strukturiert zu sammeln und nicht einfach stundenlang YouTube anzusehen. Man sollte auch nicht nur seine Informationen aus dem Internet beziehen, man sollte auch seine eigenen Beobachtungen machen und sich mit anderen Menschen austauschen.

“Gute Künstler kopieren, großartige Künstler stehlen” Pablo Picasso

2. Informationen verarbeiten

Nun haben wir eine Sammlung von Informationen angelegt, aber was nun? Man versucht ein Problem zu lösen. Hierfür versuchen wir Verknüpfungen zwischen den Informationen herzustellen die es vorher nicht gegeben hat. An dieser Stelle sollte man die Verknüpfung nicht bewerten. Jede Idee ist in Ordnung. Versucht man “verrückte”, “schlechte”, oder ”unmoralische” Ideen im Vorfeld zu Filtern wird der Ideenfindungsprozess gehindert und limitiert. Das Gehirn soll die Informationen zu neuen Ideen kombinieren.

Wir schreiben/zeichnen/malen diese Ideen auf. Ansonsten vergisst man seine verschiedenen Ansätze. Insbesondere wenn man eine kreative Idee sucht, ist die erste Idee nicht unbedingt die beste Idee. Eine gute Technik um eine kreative Idee zu bekommen ist ein Minimum von 10 oder 50 Ideen aufzuschreiben bevor man die Idee weiter verarbeitet.

3. Seinem Unterbewusstsein vertrauen

Nachdem man sich eine Weile mit dem Problem/Ideensuche beschäftigt hat und sich ausreichten mit der Materie beschäftigt hat, sollte man etwas anderes tun. Man beschäftigt sich mit etwas vollkommen anderem z.B. Schlafen, Duschen, Spazieren gehen, Sport, oder man sollte irgendetwas tun was dem kreativen Teil des Gehirns hilft, wie in ein Konzert gehen oder ein Theaterstück ansehen Bücher lesen etc.

Zwar beschäftigt sich das Gehirn nicht mehr aktiv mit dem Problem, jedoch wird das Unterbewussten weiter an dem Problem arbeiten.

4. Der “Heureka” - Moment

Dieses Stadium wird nur dann erreicht wenn man zuerst die vorhergehenden 3 Stadien beendet hat. Man macht gerade was vollkommen anderes und auf einmal fällt einem die perfekte Idee ein. An dieser Stelle sollte man diese Idee aufschreiben.

5. Eine Idee wird geboren

Nachdem man endlich die perfekte Lösung für das Problem, die perfekte Idee erschaffen hat. Muss man sich die Frage stellen - ist diese Idee überhaupt so toll? Fast immer entwickeln wir Ideen für andere Menschen, oder das andere Menschen die Idee verwenden können. Daher kann es sein das einem persönlich eine Idee gefällt aufgrund seiner persönlichen Präferenzen, jedoch diese Idee nicht für alle anderen Menschen passt. Daher sollte man mit anderen Menschen über seine Idee sprechen und es nicht persönlich nehmen wenn andere Menschen die Idee nicht akzeptieren, sondern ihre Kritik mit offenen Armen empfangen und nicht defensiv werden. Es ist das Beste was der Idee passieren kann. Die Kritik kann dann genutzt werden als zusätzliche Information um die Idee zu verbessern.

6. Wiederholen

Nachdem wir den Prozess zum ersten mal durchlaufen haben, sollten wir den gesamten Prozess nochmal durchführen. Nur um sicherzugehen das wir nicht eine gute Kombination übersehen haben und insbesondere mit dem Input von anderen Menschen können wir unter Umständen eine noch bessere Idee uns ausdenken.

7. Die Idee

Nach diesem langen Prozess haben wir nun endlich eine gute Idee und müssen uns nun an die Umsetzung setzen.

Zusammenfassung

Jeder Mensch ist in der Lage Ideen zu entwickeln. Es ist ein wenig wie ein Muskel, man muss diese Fähigkeit trainieren. Wie bei allem was man trainiert, wird man schneller und besser mit jedes Mal wenn man die Fähigkeit verwendet.

Zwar ist der Prozess um eine Idee zu finden ist lang und schwer. Aber der schwierigste Schritt ist die der Rohstoff-Sammlung. Es ist sehr aufwändig viele Informationen zu sammeln und zu ordnen. Jedoch sammelt man mit System und hat eine immer größere Sammlung, desto einfacher wird es gute Ideen zu finden.

Weiterführende Literatur: